Auf dem Weg zum digitalen Organismus

Cloud Computing – Der Begriff ist derzeit in aller Munde. Doch was heißt das konkret? Welche Arten von digitalen Wolken gibt es? Für wen lohnt sich die Nutzung überhaupt?

Machen wir zunächst einen Sprung ins vergangene Jahrhundert. Die Installation eines neuen Programms auf dem heimischen PC erforderte in der Vor-Internet-Ära zwingend einen physischen Datenträger. War es zunächst die Diskette, so wurde diese im Lauf der Zeit durch die CD-ROM abgelöst. War die silberne Scheibe einmal ins Laufwerk eingelegt, konnte die darauf gespeicherte Anwendung auf dem PC installiert werden. Sprich: Daten wurden von einem physischen Datenträger auf einen anderen physischen Datenträger überspielt: Von der CD auf die Festplatte.

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Ausschlaggebend: Der Siegeszug des Internets in Privathaushalten

Gehen wir nun einen Schritt weiter. Das Internet setzt sich langsam aber sicher bei Privatnutzern durch. Damit einhergehend verlieren die mobilen physischen Datenträger allmählich an Bedeutung. Programme, Musik, Bilder: Alles kann nun aus dem Netz heruntergeladen werden. Allerdings ist der Modembasierte Internetzugang quälend langsam. Es können gut und gerne einige Minuten vergehen, ehe ein Song den Weg aus dem World Wide Web auf den PC geschafft hat. Nun konnte der Internetnutzer seine heruntergeladene Musik hören, so oft er wollte -Weil die Daten auf der Festplatte gespeichert waren. Der mobile physische Datenträger hatte ausgedient, die Festplatte als stationärer physischer Datenträger seinen Nutzen behalten.

Der nächste Zeitsprung. Wir befinden uns im Jahr 2015, nahezu jeder Haushalt ist mit DSL und damit Highspeed-Internet ausgestattet. Hinzu kommen Smartphones, Tablets und zum Teil sogar schon Kühlschränke, die mit dem Internet verbunden sind. All diese Geräte sind mit schnellem Internet ausgestattet, sei es über WLAN oder über das mobile Netz. Das Herunterladen von Musik ist out, es wird gestreamt. Damit ist auch die Festplatte als Speichermedium theoretisch nicht mehr nötig. Praktisch jedoch schon noch, denn die Versorgung mit Internet ist noch nicht an jedem Ort der Welt gesichert. Seine Daten unmittelbar auf dem Gerät zu haben, erweist sich weiterhin in vielen Fällen als praktisch.

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Am Beispiel des Bedeutungsverlusts von physischen Datenträgern, lässt sich auch die technische Entwicklungsgeschichte der Cloud erzählen. Zunächst stellten Unternehmen die Möglichkeit zur Verfügung, eigene Daten nicht mehr (nur) auf der eigenen Festplatte zu sichern, sondern dezentral auf Servern in der ganzen Welt. Dies hatte nicht nur den Vorteil, dass die Daten nicht verloren waren, wenn der heimische PC einem Stromausfall oder einem Unfall mit der Kaffeetasse zum Opfer fiel. Entscheidender, insbesondere für Unternehmen, war die Möglichkeit, dass Daten von Mitarbeitern eines Unternehmens auf der ganzen Welt abrufbar waren. Nun war es beispielsweise möglich, dass Menschen auf drei verschiedenen Kontinenten gemeinsam an einer Präsentation arbeiteten. Änderungen wurden in Echtzeit übernommen, die fertige Präsentation war überall auf der Welt abrufbar.

Die Zukunft liegt in der Wolke

Doch die Cloud als Speichermedium ist nur ein Vorteil dieser Technologie. Insbesondere in der Zukunft wird Cloud Computing auch in Bezug auf die Rechenleistung selbst eine immer wichtigere Rolle spielen. Bereits jetzt bietet unter anderem das Dell Cloud Solutions die Möglichkeit, auf Rechnerkapazitäten zuzugreifen. Dies ist vor allem für Unternehmen interessant. Anstatt in die Anschaffung von immer leistungsstärkeren Computern am Unternehmensstandort zu investieren, können leistungsintensive Vorgänge ganz einfach ausgelagert werden. Der Rückgriff auf Rechner, die irgendwo auf der Welt stehen, bietet Unternehmen ein großes Einsparungspotenzial. Während die Anschaffung von eigenen leistungsstarken Rechnern um einiges kostspieliger wäre, kann die Rechenarbeit quasi outgesourced werden. Der eigene PC wird in der Zukunft mehr und mehr zum reinen Eingabe- und Anzeigegerät werden. Die tatsächlichen Rechenleistungen werden je nach Bedarf irgendwo auf der Welt ausgeführt und die fertigen Anwendungen in Echtzeit an den heimischen Arbeitsplatz transferiert. Es entsteht ein dezentrales, organisches Netzwerk, dessen Kapazität sich an der tatsächlich benötigten Rechenleistung orientiert.

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