Mensch vs. Maschine: So verändern sich Arbeitsplätze und mehr durch Automation

Gerade wenn es um Arbeitsplätze geht und darum, was künstliche Intelligenz schon kann, kommt die unangenehme Frage schnell hoch, was Maschinen noch vom Menschen bei manchen Jobs unterscheidet. Wir schauen einmal auf die Fakten.

Die Angst, von Maschinen ersetzt zu werden, ist nicht neu: Bereits im Zuge der industriellen Revolution protestierten Facharbeiter gegen die Einführung von dampfbetriebenen Webmaschinen, die fortan auch von Laien betrieben werden konnten und die gelernten Kräfte so aus ihren Arbeitsverhältnissen verdrängten.

Heute allerdings werden mehr Aufgaben denn je von Robotern übernommen – diese erledigen wiederkehrende Aufgaben schneller, zuverlässiger und günstiger als menschliche Arbeiter. Lange Zeit beschränkte sich die Automatisierung daher auf Fließbandarbeit, Metallproduktion und mehr; dies änderte sich allerdings mit der Entwicklung immer stärkerer künstlicher Intelligenzen.

Da plötzlich auch sehr hochqualifizierte Aufgaben von Robotern übernommen werden können, stellt sich die Frage: Mensch vs. Maschine – Wer gewinnt den Kampf?

So verändern Roboter den Arbeitsplatz

Eine ganz klar zu beobachtende Entwicklung ist die Tertiär- und Quartärisierung. Das bedeutet, dass immer mehr Menschen hochqualifizierte Aufgaben der Dienstleistungs- und Servicebranche übernehmen, während Maschinen im Hintergrund für die Produktion und Verarbeitung von Waren sorgen. Ein prominentes Beispiel ist Amazon: Ein großer Teil der Beschäftigten konzentriert sich hier auf den Kundenservice und die Planung, ganze 100.000 Roboter übernehmen logistische Aufgaben. Mittlerweile können Roboter, insbesondere künstliche Intelligenzen, jedoch viel mehr: Autonom arbeitende Programme können beispielsweise Texte für Zeitungen verfassen, in denen sie sich auf eine oder mehrere Quellen beziehen. Ein Mitarbeiter muss dann nur noch Korrektur lesen – entsprechende Programme wurden beispielsweise bei der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl 2016 eingesetzt.

In der Konsequenz bedeutet das: Die Aufgabenbereiche der menschlichen Mitarbeiter verändern sich. So kann zum Beispiel ein einziger Journalist mit KI-Unterstützung in der gleichen Zeit deutlich mehr Artikel verfassen als zwei komplett ‚analoge‘ Reporter; trotzdem bedarf es weiterhin menschlicher Arbeit bei der Wartung und Konfiguration der Geräte.

Hier könnte man eine bittere Analogie zur Geschichte mit den zwei von einem Löwen verfolgten Menschen ziehen: Es kommt nicht darauf an, schneller zu sein als der Löwe, man muss nur schneller sein als der andere Mensch, um sich zu retten. Wer sich also frühzeitig in Hinblick auf künstliche Intelligenzen und Automation am Arbeitsplatz fortbildet und informiert, wird es in Zukunft einfacher haben als jene, die die technische Entwicklung an sich vorbeiziehen lassen.

Darum brauchen wir auch in Zukunft noch menschliche Arbeiter

Auch wenn immer mehr Aufgaben in der Theorie von Maschinen übernommen werden könne, wird es auch in Zukunft weiterhin eine Nachfrage nach Menschen am Arbeitsplatz geben. Das McKinsey-Institut argumentiert hier etwa damit, dass in den nächsten Jahren eine knappe Milliarde Menschen in die konsumierende Klasse aufsteigen wird – damit steigt auch der Bedarf nach Arbeitskräften. Gleichzeitig immer höher werdende Lebenserwartungen wirken sich direkt auf das Gesundheitssystem aus, das stetig mehr Menschen beschäftigt. Auch wenn hier theoretisch bereits einige pflegerische und ärztliche Aufgaben von Robotern übernommen werden könnten, zeigt sich doch, dass Patienten den Kontakt zum Personal bevorzugt.

Ebenfalls wichtig: Solang der Bedarf nach Robotern steigt, steigt auch die Nachfrage nach Entwicklern, Ingenieuren und mehr, die an der Konzeption neuer Geräte beteiligt sind.