Billig iPhone – Wir es eine kostengünstige Variante des iPhone geben?

Während die Fachwelt schon mit dem Erscheinen eines iPhone 6 in naher Zukunft rechnet werden nun ganz andere Gerüchte laut. Es könnte sein, dass Apple demnächst ein so genanntes „Billig iPhone“ auf den Markt bringen wird.

Derartige Vermutungen kursieren zurzeit im Internet und auch in Expertenkreisen. Ein Grund für eine Billigvariante des iPhone könnte sein, dass man die Märkte in China, Indien und Brasilien erobern möchte. Dies ist mit dem hochpreisigen Modell, dem iPhone 5, nahezu unmöglich, da das Gerät für die potenziellen Kunden dort einfach zu teuer ist. Hinzu kommen extrem hohe Abgaben und Steuern beispielsweise in China, die den Preis für das Apple Smartphone dort auf bis zu 750 US-Dollar ansteigen lassen.

Der Analyst Gene Munster geht davon aus, dass sich ein Billig iPhone zum wahren Verkaufsschlager entwickeln könnte. Es würde genau die Käuferschicht ansprechen, die gerne ein Apple-Produkt hätte, der aber das aktuelle iPhone 5 zu teuer ist. Eine Billigvariante würde hier wahrscheinlich mit großem Enthusiasmus begrüßt werden und Apple könnte sehr gute Verkaufszahlen erzielen.
Zwar passt diese Vorgehensweise eigentlich gar nicht in die bisherige Strategie des Unternehmens. Dieses hat bislang auf innovative und preislich sehr hohe Smartphones gesetzt. Aber warum sollte man nicht einmal neue Wege beschreiten? Auch das iPad ist schließlich mit dem iPad mini in einer preisgünstigeren Form erschienen. Ebenso ist man bei Apple mit dem iPod verfahren. Auch dieser ist als iPod nano und iPod schuffle in deutlich preisgünstigeren Varianten zu haben.

Die Spekulationen sind durch einen zweiten Besuch von Apple-Chef Tim Cook in China entstanden. Zuletzt war er vor 10 Monaten nach Peking gereist und hat sich nun erneut dort mit Geschäftspartnern getroffen. Auch Mitarbeiter der Regierung sollen anwesend gewesen sein. Vielleicht strebt Apple hier nun doch eine Zusammenarbeit mit dem größten chinesischen Mobilfunkanbieter China Mobile an. Das iPhone hat in China deutlich an Marktanteilen verloren. Es liegt hier nur auf Platz 6, weit hinter dem Konkurrenten Samsung. Da könnte man natürlich mit einem iPhone im günstigeren Preisniveau die Verkaufszahlen in China ankurbeln.
15 Apple-Stores gibt es mittlerweile in China, damit haben sich diese in den letzten Monaten deutlich vermehrt. Ein Grund mehr, die Umsatzzahlen in China zu steigern – was nicht zuletzt durch ein kostengünstiges iPhone möglich wäre.

Zum Preis eines solchen günstigen Smartphones aus dem Hause Apple gibt es unterschiedliche Vermutungen. Man geht zurzeit davon aus, dass es bei einem Preis von 75 – 114 Euro liegen könnte. Dieser könnte dadurch zustande kommen, dass man weniger hochwertige Materialien verwendet und beispielsweise das Gehäuse aus Plastik wäre.
Gegen das Erscheinen des Billig iPhones spricht allerdings die Aussage des Apple Marketing-Chefs Phil Schiller. Dieser hat Tim Cook auf seiner China-Reise begleitet. In einem Interview mit Shanghai Evening News lehnt der Marketingchef die Verwendung von billigen Materialien bei Apple-Produkten grundsätzlich ab. Das Unternehmen habe stets auf beste Technik für seine Produkte gesetzt. So sei nun einmal die Unternehmensstrategie. Dazu gehöre auch die Produktion, das Retina-Display und das Unibody-Design. Wenn man Schillers Worten folgt, dann wird es wohl kein Billig-Smartphone mit dem Apple-Logo geben. Er stellte weiter fest, dass zwar Billig-Smartphones sehr beliebt seien aber dies niemals die Zukunft für Apple-Produkte sei.

Es bleibt also fraglich, ob die Berichte des Wall Street Journals und der Nachrichtenagentur Bloomberg zum Billig iPhone sich bewahrheiten werden. Wenn Tim Cook bereit ist, komplett neue Wege zu gehen um den Absatz in China zu steigern, dann könnte man vielleicht gegen Ende des Jahres auch in Europa eine Billigvariante des iPhone erwerben. Bisher setzte das Unternehmen auf die Kunden, denen der Preis egal ist denen es aber wichtig ist, ein hochwertiges Apple-Produkt zu erwerben. Ob man nun von dieser Strategie abweichen wird um auf dem asiatischen Markt zu punkten bleibt abzuwarten.